Nai Thon Beach – Bern

Gut geschlafen und ausgeruht erwache ich noch vor dem Wecker. Das Meer rauscht, der Himmel ist bewölkt, aber es ist wie immer trotzdem warm.Der Hunger treibt uns aus dem Bett. Eigentlich verspüre ich keinen Drang, mich vorwärts zu bewegen, denn das bedeutet ja, dass der Abschied von hier immer näher rückt. 

Wir geniessen das letzte Zmorgen hier in Thailand und nehmen nochmals von dem feinen frisch gemixten Ananassaft.


Zurück im Zimmer geht es ans Packen und die Velokisten zukleben. Wir fliegen ja erst heute Abend ab und haben darum einen späteren Check-out vereinbart mit dem Hotel. So können wir nochmals etwas entspannen und relaxen, bevor es dann an den Flughafen geht. 

Nach dem Auschecken, essen wir noch Zmittag und nehmen natürlich nochmals Ananassaft. Es ist wirklich nicht zu glauben, wenn man es nicht selbst probiert hat, es ist wie wenn man in eine super reife Ananas beisst und sich dann die süsse, saftige und leichte Säure der Ananas im Mund ausbreitet und alle Gemacksknospen umspült. Ich gönne mir ausserdem nochmals Mango mit Sticky rice. Wunderbar.


Wir geniessen die Wärme auf der Terrasse und schauen den Regentropfen zu, die ab und an vom Himmel fallen. Heute ist ein eher grauer Tag, die Sonne ist nicht zu sehen und es regnet ab und zu.


Irgendwann ist das von uns bestellte Taxi da und wir laden alles ein, was Dank heruntergeklappter Rückbank auch wunderbar funktioniert. Der Taxifahrer redet kein Wort mit uns, ausser kurz vor dem Flughafen fragt er uns, ob international oder Inlandflug. Wir haben uns auch schon gefragt was wir sind, da wir ja erst einen Inlandflug haben, aber dann ja weiter international fliegen. Wir sagen nach Bangkok und somit fährt er uns zum Inlandterminal. 

Dort angekommen, müssen wir erstmal durch den Sicherheitscheck. Die Sicherheitsfrau sagt freundlich, wir hätten etwas nicht Erlaubtes in der Tasche. Ich vermute sofort, dass sie den Spritbrenner meint und Katharina macht dann die Tasche auf, und zuoberst in der Velotasche befindet sich dann auch dieser. Er wird von zwei Damen beäugt und Katharina versucht, auf Englisch zu erklären was dies ist. Leider können die Damen nicht wirklich Englisch. Die Sicherheitsfrauen haben sich aber dann trotzdem dafür entschieden, dass dies nicht schlimm wäre und den Brenner Katharina wieder zurückgegeben. 

Hinter dem Sicherheitscheck ist ein Herr mit einer Waage und einem Folienwickelgerät. Wir müssen ja unsere Tasche erst noch wiegen, da wir jetzt auf dem Heimflug alles in die grosse schwarze Velosacchochentasche hineingebracht haben (2 kleine und 2 grosse Sacchochen). Ich will schon auf der Waage wiegen, da bedeutet der Herr mir, dass diese defekt sei. Also habe ich die Idee, an einem freien Check-in Schalter die Tasche wiegen zu lassen. Das geht dann auch und die Tasche ist genau 1kg zu schwer. Wir überlegen, was schwer ist und was wir raus nehmen sollen. Wir entscheiden, dass die Schuhe von Katharina und der schwere Reisführer raus sollen. Nochmals wiegen, diesmal 22,4kg, perfekt! So können wir die Tasche wickeln lassen. Ich hoffe nur, dass die endlos scheinenden Folienbahnen, die der Herr drumrumwickelt, nicht wieder die Tasche zu schwer machen. Aber schon vorneweg erzählt, es reicht, die Tasche wird später auf der Waage 22.8 kg anzeigen!

Leider stellt sich dann heraus, dass wir doch als international gelten und wir müssen das Terminal wechseln. Also alles wieder raus, in den Shuttlebus rein, Fahrt ins internationale Terminal und dann alles wieder aus dem Bus raus und in das Terminal rein. Ist ja alles kein Problem, wir haben ja nicht viel Gepäck 😉

Wie gut sind wir früh genug dran. Hier suchen wir die Info, welche uns mitteilt, dass wir erst in 3 Stunden einchecken können. Wir fragen nach einer Gebäckaufbewahrung. Wir finden diese auch, aber auf dem Weg dort hin, gibt Katharina zu bedenken, dass es doch immer heisst, man solle das Gepäck niemandem überlassen, auch nicht dem Sicherheitspersonal. Es kommt immer wieder vor, dass Drogen ins Gepäck geschmuggelt werden und in dem Fall versteht die thailändische Polizei keinen Spass und es gibt lange Gefängnisstrafen. Natürlich ist das Risiko dafür klein, aber einmal daran gedacht, lässt einen der Gedanke nicht mehr los… Also was tun… uns ist nicht wohl bei der Sache, drum entscheiden wir uns dafür, im Flughafen zu bleiben. Wir vertreiben uns die Zeit mit lesen, Kaffee trinken, essen und Menschen beobachten. Letzteres ist vor allem an einem Ort wie diesem sehr interessant. Ich lasse meine Gedanken schweifen und habe ganz fest das Gefühl, nochmals Wärme aufsaugen zu müssen, drum verlasse ich das Gebäude kurz und ziehe die feuchte Wärme in mir auf und versuche sie zu konservieren. Irgendwie vergeht die Zeit doch schnell und wir checken ein und erleben wie schon in Zürich eine schöne Überraschung, wir müssen für die Velos wieder nichts extra zahlen. Wir begeben uns zur Passkontrolle und zum Sicherheitscheck. In Zürich wurde mir ja gesagt, ich müsse alle Flüssigkeiten, auch das Insulin zeigen (habe ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gemacht). Also da ich keinen Ärger mit dem Damen will (es sind wirklich nur Frauen die den Sicherheitscheck machen, mit Ausnahme von drei Herren, die jeweils die männlichen Fluggäste begutachten, sollte ein Abtasten nötig sein), mache ich alles in kleine durchsichtige Plastiktüten. Erst scheint alles gut zu sein, aber dann werde ich doch zurück gerufen und sie wollen meine Insulinpens sehen. Ich erkläre auf englisch was dies ist und die Sicherheitsfrau, spielt gleichzeitig an den Pens rum. Ich finde dies nicht so lustig, aber ja nicht aufregen. Sie bespricht sich immer wieder auf Thai mit ihren Kolleginnen, mich schein sie nicht zu verstehen. Sie will dann mein Flugticket haben und bedeutet mir, ich solle hier warten. Das mache ich auch, sie hat ja schliesslich mein Ticket. Nach ca. 5 Minuten kommt sie zurück, gibt mir das Ticket und sagt okay. Ich weiss nicht was war, oder warum dies alles, aber erleichtert packe ich meine Sachen und gehe. Im im Nachhinein könnte das so ein Ding von „ich darf mein Gesicht nicht verlieren“ gewesen sein und sie ist hinten einfach eine Runde gedreht und kommt dann wieder zurück.

Wir stürzten uns in den Duty free shop und kaufen noch ein paar Souvenirs. So vergeht die Zeit schnell und wir setzen uns ans Gate. Der Flieger vor uns hat Verspätung, somit haben auch wir 20 Minuten Verspätung, was mich etwas beunruhigt, denn wir haben nicht viel Zeit zum umsteigen in Bangkok. 

In der Hauptstadt angekommen stellen wir fest, dass wir nochmals durch den Sicherheitscheck müssen. Hier stehen wir also mit allen anderen, ganz egal wann der Anschlussflug auch geht, in der selben Schlange. Zu unserer Überraschung geht es flott voran und wir sind durch und laufen schnell zum Gate. Dort angekommen werden die Bordkarten gescannt und wir gelangen in einen Warteraum, von dem es aus dann ins Flugzeug geht. Wir erledigen also noch die Wichtigsten Dinge, wie WC, Wasser kaufen und Stützstrümpfe anziehen. Dann ist es wie sooft, wir haben uns beeilt, fast schon gestresst und dann wartet man bis es losgeht. Wir fliegen mit 40 Minuten Verspätung ab, wenn man das vorher immer wüsste…

Der Flug ist zeitweise turbulent. Da es ein Nachtflug ist, wird früh das Licht aus gemacht und wir versuchen zu schlafen, was uns mehr oder weniger gelingt. Ich persönlich beneide die Menschen ja schon, die sich einfach in den Sitz zurück lehnen und dann den ganzen Flug durchschlafen. Ich schaffe das nie. Irgendwann ist aber auch dieser Flug vorbei und wir landen gegen 7 Uhr in Zürich, bei einer Aussentemperatur von -4 Grad. Das sind 25 – 30 Grad weniger als es in Thailand war.

Nachdem wir alles Gepäck bekommen haben, gehen wir beim Starbucks Kaffee trinken und warten auf Esther, die uns mit den Velos helfen wird. Katharina kommt also mit zwei Kaffee zurück und sagt ganz entsetzt, du dafür hätten wir in Thailand eine Woche Zmittag gegessen oder eine Nacht in einem Bungalow übernachtet… 


Ja da sind wir also wieder. Im Moment noch etwas ungreifbar für mich. 

Als wir im Zug sitzen, sprudeln die Erlebnisse nur so aus uns raus und ich merke, wie viel wir doch erlebt haben, jetzt wo man alles erzählt.

32 Tage waren wir in einem Land, von dem mir vor allem das Lachen der Menschen bleiben wird. Ich habe noch nie so viel gelacht, bzw. Angelacht wie die letzten Wochen in Thailand. Wir werden wohl in Zukunft mehr Thai kochen als vorher, schon allein deshalb um die Ferien wieder ein Stück näher zu holen. Eine beruhigende Gewissheit ist jetzt am Ende der Ferien aber auch, dass das Erlebte mir nicht mehr zu nehmen ist!

Stefanie