Nai Thon Beach – Bern

Gut geschlafen und ausgeruht erwache ich noch vor dem Wecker. Das Meer rauscht, der Himmel ist bewölkt, aber es ist wie immer trotzdem warm.Der Hunger treibt uns aus dem Bett. Eigentlich verspüre ich keinen Drang, mich vorwärts zu bewegen, denn das bedeutet ja, dass der Abschied von hier immer näher rückt. 

Wir geniessen das letzte Zmorgen hier in Thailand und nehmen nochmals von dem feinen frisch gemixten Ananassaft.


Zurück im Zimmer geht es ans Packen und die Velokisten zukleben. Wir fliegen ja erst heute Abend ab und haben darum einen späteren Check-out vereinbart mit dem Hotel. So können wir nochmals etwas entspannen und relaxen, bevor es dann an den Flughafen geht. 

Nach dem Auschecken, essen wir noch Zmittag und nehmen natürlich nochmals Ananassaft. Es ist wirklich nicht zu glauben, wenn man es nicht selbst probiert hat, es ist wie wenn man in eine super reife Ananas beisst und sich dann die süsse, saftige und leichte Säure der Ananas im Mund ausbreitet und alle Gemacksknospen umspült. Ich gönne mir ausserdem nochmals Mango mit Sticky rice. Wunderbar.


Wir geniessen die Wärme auf der Terrasse und schauen den Regentropfen zu, die ab und an vom Himmel fallen. Heute ist ein eher grauer Tag, die Sonne ist nicht zu sehen und es regnet ab und zu.


Irgendwann ist das von uns bestellte Taxi da und wir laden alles ein, was Dank heruntergeklappter Rückbank auch wunderbar funktioniert. Der Taxifahrer redet kein Wort mit uns, ausser kurz vor dem Flughafen fragt er uns, ob international oder Inlandflug. Wir haben uns auch schon gefragt was wir sind, da wir ja erst einen Inlandflug haben, aber dann ja weiter international fliegen. Wir sagen nach Bangkok und somit fährt er uns zum Inlandterminal. 

Dort angekommen, müssen wir erstmal durch den Sicherheitscheck. Die Sicherheitsfrau sagt freundlich, wir hätten etwas nicht Erlaubtes in der Tasche. Ich vermute sofort, dass sie den Spritbrenner meint und Katharina macht dann die Tasche auf, und zuoberst in der Velotasche befindet sich dann auch dieser. Er wird von zwei Damen beäugt und Katharina versucht, auf Englisch zu erklären was dies ist. Leider können die Damen nicht wirklich Englisch. Die Sicherheitsfrauen haben sich aber dann trotzdem dafür entschieden, dass dies nicht schlimm wäre und den Brenner Katharina wieder zurückgegeben. 

Hinter dem Sicherheitscheck ist ein Herr mit einer Waage und einem Folienwickelgerät. Wir müssen ja unsere Tasche erst noch wiegen, da wir jetzt auf dem Heimflug alles in die grosse schwarze Velosacchochentasche hineingebracht haben (2 kleine und 2 grosse Sacchochen). Ich will schon auf der Waage wiegen, da bedeutet der Herr mir, dass diese defekt sei. Also habe ich die Idee, an einem freien Check-in Schalter die Tasche wiegen zu lassen. Das geht dann auch und die Tasche ist genau 1kg zu schwer. Wir überlegen, was schwer ist und was wir raus nehmen sollen. Wir entscheiden, dass die Schuhe von Katharina und der schwere Reisführer raus sollen. Nochmals wiegen, diesmal 22,4kg, perfekt! So können wir die Tasche wickeln lassen. Ich hoffe nur, dass die endlos scheinenden Folienbahnen, die der Herr drumrumwickelt, nicht wieder die Tasche zu schwer machen. Aber schon vorneweg erzählt, es reicht, die Tasche wird später auf der Waage 22.8 kg anzeigen!

Leider stellt sich dann heraus, dass wir doch als international gelten und wir müssen das Terminal wechseln. Also alles wieder raus, in den Shuttlebus rein, Fahrt ins internationale Terminal und dann alles wieder aus dem Bus raus und in das Terminal rein. Ist ja alles kein Problem, wir haben ja nicht viel Gepäck 😉

Wie gut sind wir früh genug dran. Hier suchen wir die Info, welche uns mitteilt, dass wir erst in 3 Stunden einchecken können. Wir fragen nach einer Gebäckaufbewahrung. Wir finden diese auch, aber auf dem Weg dort hin, gibt Katharina zu bedenken, dass es doch immer heisst, man solle das Gepäck niemandem überlassen, auch nicht dem Sicherheitspersonal. Es kommt immer wieder vor, dass Drogen ins Gepäck geschmuggelt werden und in dem Fall versteht die thailändische Polizei keinen Spass und es gibt lange Gefängnisstrafen. Natürlich ist das Risiko dafür klein, aber einmal daran gedacht, lässt einen der Gedanke nicht mehr los… Also was tun… uns ist nicht wohl bei der Sache, drum entscheiden wir uns dafür, im Flughafen zu bleiben. Wir vertreiben uns die Zeit mit lesen, Kaffee trinken, essen und Menschen beobachten. Letzteres ist vor allem an einem Ort wie diesem sehr interessant. Ich lasse meine Gedanken schweifen und habe ganz fest das Gefühl, nochmals Wärme aufsaugen zu müssen, drum verlasse ich das Gebäude kurz und ziehe die feuchte Wärme in mir auf und versuche sie zu konservieren. Irgendwie vergeht die Zeit doch schnell und wir checken ein und erleben wie schon in Zürich eine schöne Überraschung, wir müssen für die Velos wieder nichts extra zahlen. Wir begeben uns zur Passkontrolle und zum Sicherheitscheck. In Zürich wurde mir ja gesagt, ich müsse alle Flüssigkeiten, auch das Insulin zeigen (habe ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gemacht). Also da ich keinen Ärger mit dem Damen will (es sind wirklich nur Frauen die den Sicherheitscheck machen, mit Ausnahme von drei Herren, die jeweils die männlichen Fluggäste begutachten, sollte ein Abtasten nötig sein), mache ich alles in kleine durchsichtige Plastiktüten. Erst scheint alles gut zu sein, aber dann werde ich doch zurück gerufen und sie wollen meine Insulinpens sehen. Ich erkläre auf englisch was dies ist und die Sicherheitsfrau, spielt gleichzeitig an den Pens rum. Ich finde dies nicht so lustig, aber ja nicht aufregen. Sie bespricht sich immer wieder auf Thai mit ihren Kolleginnen, mich schein sie nicht zu verstehen. Sie will dann mein Flugticket haben und bedeutet mir, ich solle hier warten. Das mache ich auch, sie hat ja schliesslich mein Ticket. Nach ca. 5 Minuten kommt sie zurück, gibt mir das Ticket und sagt okay. Ich weiss nicht was war, oder warum dies alles, aber erleichtert packe ich meine Sachen und gehe. Im im Nachhinein könnte das so ein Ding von „ich darf mein Gesicht nicht verlieren“ gewesen sein und sie ist hinten einfach eine Runde gedreht und kommt dann wieder zurück.

Wir stürzten uns in den Duty free shop und kaufen noch ein paar Souvenirs. So vergeht die Zeit schnell und wir setzen uns ans Gate. Der Flieger vor uns hat Verspätung, somit haben auch wir 20 Minuten Verspätung, was mich etwas beunruhigt, denn wir haben nicht viel Zeit zum umsteigen in Bangkok. 

In der Hauptstadt angekommen stellen wir fest, dass wir nochmals durch den Sicherheitscheck müssen. Hier stehen wir also mit allen anderen, ganz egal wann der Anschlussflug auch geht, in der selben Schlange. Zu unserer Überraschung geht es flott voran und wir sind durch und laufen schnell zum Gate. Dort angekommen werden die Bordkarten gescannt und wir gelangen in einen Warteraum, von dem es aus dann ins Flugzeug geht. Wir erledigen also noch die Wichtigsten Dinge, wie WC, Wasser kaufen und Stützstrümpfe anziehen. Dann ist es wie sooft, wir haben uns beeilt, fast schon gestresst und dann wartet man bis es losgeht. Wir fliegen mit 40 Minuten Verspätung ab, wenn man das vorher immer wüsste…

Der Flug ist zeitweise turbulent. Da es ein Nachtflug ist, wird früh das Licht aus gemacht und wir versuchen zu schlafen, was uns mehr oder weniger gelingt. Ich persönlich beneide die Menschen ja schon, die sich einfach in den Sitz zurück lehnen und dann den ganzen Flug durchschlafen. Ich schaffe das nie. Irgendwann ist aber auch dieser Flug vorbei und wir landen gegen 7 Uhr in Zürich, bei einer Aussentemperatur von -4 Grad. Das sind 25 – 30 Grad weniger als es in Thailand war.

Nachdem wir alles Gepäck bekommen haben, gehen wir beim Starbucks Kaffee trinken und warten auf Esther, die uns mit den Velos helfen wird. Katharina kommt also mit zwei Kaffee zurück und sagt ganz entsetzt, du dafür hätten wir in Thailand eine Woche Zmittag gegessen oder eine Nacht in einem Bungalow übernachtet… 


Ja da sind wir also wieder. Im Moment noch etwas ungreifbar für mich. 

Als wir im Zug sitzen, sprudeln die Erlebnisse nur so aus uns raus und ich merke, wie viel wir doch erlebt haben, jetzt wo man alles erzählt.

32 Tage waren wir in einem Land, von dem mir vor allem das Lachen der Menschen bleiben wird. Ich habe noch nie so viel gelacht, bzw. Angelacht wie die letzten Wochen in Thailand. Wir werden wohl in Zukunft mehr Thai kochen als vorher, schon allein deshalb um die Ferien wieder ein Stück näher zu holen. Eine beruhigende Gewissheit ist jetzt am Ende der Ferien aber auch, dass das Erlebte mir nicht mehr zu nehmen ist!

Stefanie

Khao Lak – Ban Nai Rai

Heiss, heisser am heissesten. So war es heute.Wie immer, wenn wir in einem besseren Hotel sind, beginnt der Tag mit Frühstück im Hotel. Kaffee, viel Obst, Ei und was es eben sonst noch so gibt. Hier am Meer im La Flora gibt es sehr viel, immer frisch und lecker. Somit füllen wir unsere Bäuche, denn heute geht es wieder aufs Velo. Nach dem Packen belade ich die Velo, während Katharina das Check-Out macht. Schon beim Beladen der Velos läuft mir der Schweiss von der Stirn und ich denke, heute wird es wohl heiss. Wir fahren also um 9 Uhr am Hotel ab und gehen erst noch Wasser kaufen und zur Post, die letzten Postkarten abschicken, in der Hoffnung, das sie noch vor uns ankommen ;-).


Mit 4 Wasserflaschen a 1,5 Liter beladen fahren wir in Richtung Süden, alles der Strasse Nr. 4 entlang. Es geht durch das Dorf in Richtung Khao Lak Nationalpark. Der Verkehr ist schnell und wir haben wenig Platz auf der Strasse, da es keinen Standstreifen gibt, den es eigentlich auf den grossen Strassen immer hat. 


Der Nationalpark reicht bis ans Meer und wird zu einer Hügellandschaft, je weiter man ins Landesinnere kommt. Wir durchfahren ihn an der schmalsten Stelle und müssen ein paar Höhenmeter bewältigen, da dort der steilste Küstenabschnitt von Khao Lak ist. Hier ist die Strasse bergauf zum Glück zweispurig und wir haben genug Platz. Auch wenn die LKW oder die Pickups weit ausholen und genug Platz haben, so hupen sie doch immer, wenn sie an uns vorbei fahren, was ich langsam aber sicher nicht mehr lustig finde, da immer mehr direkt neben uns gehupt wird und da erschrickt man ziemlich, auch wenn man im Rückspiegel den LKW kommen sieht. Wir können nach dem heutigen Tag bestätigen, dass der Verkehr im Süden aggressiver ist. Irgend jemand hat uns das vor einiger Zeit erzählt. Ich geniesse die Landschaft trotzdem, die wie immer hier im Wald, ein sattes Grün aus verschiedenen Palmen, Sträuchern und Bäumen ist.

Nach 13 km sind wir aus dem Nationalpark draussen und die Strasse hat wieder einen Standstreifen und trotz Verkehr ist es deutlich angenehmer zu fahren. 

Die Sonne brennt auf der Haut und meine Vermutung, dass heute ein heisser Tag wird, hat sich schon erfüllt. Ich schreie zu Katharina vor, als ich ein Kaffee sehe, dass ich einen Stop brauche. Wir sitzen in den Schatten und geniessen unser Iced Tee und Iced Kaffee. Es ist fast 11 Uhr und heiss wird es jetzt eigentlich erst so richtig. Es hilft ja nichts, wir wollen weiter und so schwingen wir uns wieder auf die Velos und fahren los. Heute lautet die Devise Hauptsache Wind, selbst wenn es Gegenwind ist.

Hier kann ich beweisen, dass mein Kopf Velo fahren kann, auch wenn die Beine und der ganze Rest eigentlich nicht will. 


Katharina hält an jedem Schattenplätzchen an, diese kommen so alle 8-10 km, sonst brütende Sonne. Ich sage mir immer wieder, in ein paar Tagen ist es kalt, also geniesse ich die Wärme. Damit komme ich wieder ein paar Kilometer vorwärts. Bei jeder Schattenpause leere ich mir das inzwischen warme Wasser als Abkühlung über den Kopf, denn der wird langsam aber sicher bedenklich rot, so dass sich Katharina Sorgen macht. Irgendwie sind wir dann 35 km gefahren und kommen nach Thai Muang, wo wir in einer Strassenküche essen und uns unter den Ventilatoren abkühlen. Katharina ist mal wieder mutig und probiert so runde geleeartige kleine Kugeln, die in der Mitte einen festen Kern haben und in zuckerigem Wasser schwimmen. Da die Tüte nun offen ist, probiere ich auch. Nun ganz okay, aber sooo süss, dass mir fast der Mund zuklebt. 


Beim Velo wieder startklar machen, werde ich von einer Frau auf dem Roller angesprochen, von wo wir kommen, seit wann wir hier sind und welche Route wir gefahren sind. Ich gebe stolz Auskunft und sie antwortet mit mehreren Oh, Ah und wow „You are strong“. Ich freue mich einerseits über mein Englisch und andererseits über die immer wiederkehrende Freundlichkeit der Thais. Sie gibt mir noch auf den Weg „Be careful, the trucks are big and fast“. Das haben wir nun schon oft gehört, wenn wir erzählen, was wir machen. Die Thais scheinen sich der Gefährlichkeit ihres Verkehres bewusst zu sein und trotzdem trägt nahezu niemand einen Helm und es fahren alle auf der Laderampe des Pickups mit. Verkehrte Welt. 


Wir fahren weiter und zweigen hier auf die kleine Strasse Nr. 3025 ab, die dann in die Nr. 2013 und schliesslich in die Nr. 3006 übergeht. 


Hier ist es wunderbar zu fahren, die Landschaft ist durchsetzt vielen kleineren Teiche und kleinen Flüsschen, die zum Meer fliessen. Wir sind Luftlinie nur etwa 400 Meter entfernt, können es aber durch die Palmen nicht sehen. Die Strasse ist schmal, aber quasi kein Verkehr. Wir fahren fast immer nebeneinander. Ab und zu kommen ein paar Häuser-Ansammlungen, vor denen Krabben getrocknet werden, die hier in den Teichen gezüchtet werden.


Ich sauge die Schönheit so richtig in mir auf, denn es werden nicht mehr viele so kleine Strässchen folgen, von denen wir ja im Norden einige hatten. Kurz vor dem Hotel, welches an dieser kleinen Strasse liegt, kaufen wir nochmals Wasser, denn bei der Hitze heute haben wir die 4 Wasserflaschen schnell geleert.

Wir werden mit einem eisgekühlten Ananassaft im Hotel empfangen. Nach den Check-in Formalitäten werden wir mit einem Golfwägeli zum Zimmer begleitet. Der Mann vom Hotel vorne weg und wir mit den Velos hinten drein. 


Das Zimmer ist schön, im inzwischen gewohnten Tropenschick und mit Blick aufs Meer. Dass die Dusche kein heisses Wasser liefert, ist uns heute dann doch fast egal. 

Mein Kopf kann Velo fahren!

Stefanie

Kapoe – Suk Samran

Die Nacht war ruhig und ich habe gut geschlafen, leider haben wir das Licht erst um 23:30 Uhr ausgemacht, da ich die restlichen Tage hier im Süden geplant habe. Wann und wo wir welches spannende Hotel haben und wie wir unsere Tageskilometer aufteilen wollen. Zusätzlich haben wir uns noch für das Resort entschieden, in dem wir 4 Tage Strandferien machen wollen. Der Wecker klingelt somit erst um 8 Uhr. Ich frage mich zwar schon, warum wir hier im Süden erst so spät aufstehen, denn im Norden haben wir uns immer um 6:30 Uhr wecken lassen.

Die übliche Routine am Morgen, zusammenpacken, Bad besuchen, Sonnencreme und Mückenspray auf die Haut, Velo beladen und dann geht es auch schon los. Wir beschliessen nicht zu frühstücken, haben noch viele Kekse, die weg müssen. Katharina jammert schon seit Chiang Mai, dass sie das alles durch die Gegend fahren muss.

Wir fahren aus dem Dorf hinaus und ich merke, heute bin ich wieder fitter und es geht mir merklich besser als gestern.

Die Landschaft hier ist geprägt von Plantagen. Palmen, auf denen die Durianfrucht wächst, Kautschukbäume und dazwischen stehen Bananenbäume und sonstiges Grün, welches wir nicht zuordnen können. Die Kautschukbäume haben wir vorgestern das erste Mal gesehen und nicht gewusst, was die kleinen Becher ganz unten am Stamm zu bedeuten hatten. Ich vermutete etwas mit Gummi, aber das googlen brachte die Erklärung. Thailand ist das Land, welches am meisten Naturkautschuk produziert und exportiert. Selbst ein kleines Stück Land ergibt erhebliche Erträge, wovon man hier gut leben kann. Die Thais nennen den Baum auch Happytree, da ja die Kondome aus Latex gemacht werden :-).

Der Fadenmäher ist eines der Lieblingsgeräte der Thais. Sie benutzen ihn oft, auch auf grossen Flächen. Bis jetzt habe ich noch keinen Rasenmäher o.ä. gesehen. 


Eine Kautschukplantage. Die Rinde wird angeritzt, die „Milch“ fliesst in den schwarzen Behälter. Vermutlich wird sie dann fest und kann zu einem Ball geschoben werden. 

Wir fahren ca. 1km vom Meer entfernt, aber durch die Bewaldung, bzw. die Berge sehen wir nicht ein bisschen davon. Nach 6 km sehen wir ein Kaffee, wir halten an und es gibt heisse Schokolade für mich und Iced Cappucino für Katharina, leider gibt es nichts zu essen. Katharina sieht Kekse auf den Tischen stehen und macht ein Päcken auf, es ist süsses Knoblauchtoast. Sie meint nur, gar nicht so schlecht und isst tapfer die ganze Packung. 


Die Strasse ist die ersten 10km wellig, dann kommt ein ziemlicher Anstieg und ich merke deutlich, die Beine sind müde. Hinzu kommt noch, dass die Sonne genau beim Anstieg unerbittlich auf uns runter brennt. Ich denke, jetzt rächt sich das lange Schlafen. Aber auch da ist es so, irgendwie geht es immer weiter und eine Wasserdusche über den Kopf verschafft etwas Abkühlung. Ich merke inzwischen deutlich, dass ich müde bin, die Beine wollen nicht mehr so und weiter geht es nur, weil der Kopf sagt, es muss weiter gehen. 


Hier im Süden ist es anders als im Norden, wir haben Mühe uns zu finden, das gewisse Etwas fehlt, es gibt nichts Neues zu sehen. Die Menschen sind weiter weg von uns, sie leben nicht so unmittelbar an der Strasse. Die Offenheit ist nicht so unmittelbar und es gibt Dörfer, wo wir uns nicht so recht wohl fühlen, wo wir einfach schnell durchfahren. 

Dann war ich schon der Meinung, dass wir das Meer sehen werden, aber das wird nun erst in drei Tagen der Fall sein. 

Inzwischen sind wir bei 24 km, wie doch die Zeit vergeht, wenn man so seinen Gedanken freien Lauf lässt auf dem Velo. 

Wir haben Hunger und suchen nach etwas essbarem. Wir fahren durch ein Dorf, in dem alle Frauen Kopftuch tragen und die Männer lange weisse Gewänder. Es hat zwei Essstände, an denen aber nicht klar ist, was und wie man an das essen kommt. Es ist wieder mal so ein Unbehagen, welches wir schon ein paar Mal hier im Süden hatten. Wir fahren weiter und essen unsere Kekse und Nüsse. Bei Km 30 sehen wir einen Laden und halten an. Uns ist sofort wohl hier. Wir kaufen Chips und etwas Kaltes zu trinken. Pause im Schatten. Es ist kaum zu glauben, als wir wieder weiter fahren, kommen wir an drei Strassenküchen vorbei, so wie wir sie kennen. Nun jetzt sind die Chips schon im Bauch und das Ziel nicht mehr fern, drum fahren wir weiter.

Ein Brautkleidladen mitten im Nirgendwo.


Heute und auch die nächsten Tage werden wir bis auf sehr wenige Ausnahmen alles auf der Strasse Nr. 4 fahren, weil es einfach keine andere hier gibt, die uns in den Süden bringt. Die Landschaft ist geprägt von Hügeln, welche sehr steil sind und bis oben meist bewaldet, ein sattes dunkelgrün, sehr schön anzusehen. Wenn es flacher ist, sehen wir zwischen den Palmen und Bäumen viele Kühe, weisse Reiher, Ziegen und Wasserbüffel. Bis auf die Reiher sind die Tiere hier alle angebunden, an einen kleinen Pflock in der Erde, das Einzäunen ist wohl zu teuer.



Nach einem erneuten kleineren Anstieg bewegen wir uns wellig unserem Tagesziel entgegen. Heute ist das Hotel auch da, wo es sein soll und wir werden freundlich empfangen. Wir fragen, ob sie noch Zimmer haben, sie nicken und wir bekommen einen Bungalow etwas weg von der Strasse inmitten eines kleinen Parks mit See. Ein Herr zeigt uns alles und wir sind einverstanden. Er sagt was von Check in in zeigt auf sich. Wir hatten eigentlich mit der Dame abgemacht, dass wir erst Duschen und dann das Check in machen. Nun gut also gehe ich mit dem jungen Herr mit. Da er mit dem Roller da ist, bedeutet er mir, ich solle mich hinten drauf setzen und so fahre ich mich am Roller festkrallend auf dem Sozius mit. Ich muss erstmals meinen Pass abgeben und bekomme ihn erst morgen wieder. Ich hoffe, das geht gut, mir ist etwas unwohl dabei. Katharina erzählt aber, dass sie in der Ukraine auch schon den Pass abgeben musste, und das sei auch gut gegangen. Mir bleibt ausserdem eh nichts anderes übrig.
Zurück im Bungalow, ist duschen, Wäsche aufhängen, Bloggen und nichts tun angesagt.

Unser Bungalow für die Nacht. Wir teilen ihn mit ein paar Dutzend Ameisen. Dagegen streuen wir Babypuder auf die Türschwelle – ein einheimisches Mittel.


Ach ja, und den Wecker für morgen auf 7 Uhr stellen 🙂

Stefanie

 

Unterwegs in Chiang Rai

Das erste mal die Augen geöffnet haben wir um 6 Uhr und festgestellt, dass es schon fast Taghell ist. Da wir ja aufgrund des Fluges 24 Stunden durchgemacht haben, schlafen wir nochmals eine Runde und stehen gegen 11 Uhr auf.


-> unsere Gekosichere Konstruktion, so konnte ich dann schlafen!

Hier in der Unterkunft kann man sich in einer Küche selbst Eier braten und Toast mit salziger Butter und Englischer Marmelade essen. Nach einem schwarzen Kaffee (Milch sah sehr merkwürdig aus) und viel Zucker dank der Marmelade machen wir uns zu Fuss auf den Weg die Stadt etwas anzusehen. 


-> die erste Unterkunft, farben froh und eine sehr nette Besitzerin!

Kaum losgelaufen entdecken wir den ersten Tempel und lassen uns von einem Herr der davor sitzt, bestätigen, das wir korrekt angezogen sind. Es steht ein aus Bambus und Seilen konstruiertes Gerüst darin, wohl eher nichts für die SUVA. 


Weiter in Richtung City laufen wir direkt auf den Clock Tower zu. Er steht mitten auf einer Strassenkreuzung und erstrahlt golden. 


Wir entdecken ein Kaffee, ähnlich wie Starbucks, nur weniger Auswahl und trinken einen Thai Tea und einen Cappuccino beides Iced. Als ich schon alles getrunken hatte kommen mir bedenken wegen des Chrashed Ice. Nun bis jetzt geht es sowohl Katharina wie auch mir gut.


Weiter geht es durch Marktstände mit allerhand nicht identifizierbarem und sehr speziellen Gerüchen. Es dauert wohl noch etwas, bis ich das einfach so essen werde. Wir landen in einem Supermarkt, in dem wir Notfallessen kaufen, welches wir auf dem Kocher kochen können. Also es ist getrocknet und so wie wir das verstehen muss nur heisses Wasser drüber geschüttet werden. Wieder draussen machen wir uns auf zum nächsten Ziel, der Wat Phra Kaew Tempel. Hier steht ein Buddha aus grüner Jade. Wir schauen uns alle teile des Tempels an und erfahren, dass der Buddha schon sehr weit gereist ist und schon sehr alt ist. 


Beim über die Anlage laufen müssen wir immer wieder den Mönchen ausweichen, da sie auf keinen Fall Frauen berühren dürfen.


Nach ein 3 Stunden Mittagssonne zieht es uns wieder zurück in die Unterkunft. Auf dem Weg dorthin, kaufen wir noch Wasser und eine SIM Karte um hier ins Internet gehen zu können. Wieder im Zimmer, ist auch Fredi der Geko wieder da. Wir haben ihn drum den ganzen Vormittag nicht gesehen. 

Immer wieder sehen wir für unsere Verhältnisse abenteuerliche Mopedfahrerinnen.

Generell ist der Verkehr aber machbar, sie nehmen auf die Fußgänger Rücksicht und fahren einen nicht gerade um. Wir müssen noch lernen auf die richtige Seite zu schauen, da sie ja nicht wie bei uns von links kommen, sondern von rechts.

Am Abend machen wir uns dann auf zum Nachtbasar um dort das Abendessen einzunehmen. Ein belebter Markt mit vielen Kleidern, vor allem schwarz/weiss, wie wir es heute schon öfters gesehen haben, da die Thais in Trauer sind weil ihr König gestorben ist.



-> Diese Schleife haben wir heute von Schülerinnen geschenkt bekommen, sie haben sich sehr gefreut das wir sie angenommen haben. Nun sind unsere bunten Velotrikos hoffentlich nicht mehr so schlimm wenn wir eine Trauerschleife tragen.

Es gibt auch allerhand zu Essen und zu Trinken. Da ich immer noch nicht mutig genug bin, gehen wir ins Restaurant und essen dort Curry, einmal grün und einmal rot. Wir bestellen „mai-pet“ nicht scharf, die Frau sagt also medium. Als ich probiere, will ich gar nicht wissen was das normal scharf gewesen wäre…


Wieder in der Unterkunft schreibe ich den Blog, und Katharina versucht die Thailändischen SIM-Card zum laufen zu bringen! Sie ist sehr stolz, als es endlich klappt!

Gute Nacht!

Stefanie