Dem Meer entlang (Burhave-Augusthausen)

Am Morgen holen wir uns Kaffee bei Dieter, dazu gibt es wie üblich Spiegelei mit Brot und Müesli.

Dann, wir fahren hinter dem Deich, links von uns backsteinrote Häuser, gibt meine Schaltung ein lautes Knacken von sich und ich habe nur noch einen Gang. Einen schweren Gang. Da ein Mann auf der Strasse vor seinem Haus einen Aufsitzrasenmäher flickt, fragen wir ihn nach einer Velowerkstätte. Da wir in Deutschland unterwegs sind, haben wir nur das erweiterte Flickzeug, nicht aber Ersatzteile mitgenommen. „Ja, radwerkstättentechnisch ist das hier ein Entwicklungsland“, verzieht der Mann den Mund und denkt nach. In Burhave gebe es eine, sagt er dann. Da kommen wir her, also deuten wir in die Richtung, in der wir fahren wollen und fragen hoffnungsvoll, und da? Er schüttelt den Kopf, wir finden uns schon damit ab, zurück nach Burhave fahren zu müssen, da zückt er sein Handy und telefoniert.

(c) Scheuner

Aussendeichs.

(c) Scheuner

Aussendeichs.

Schliesslich fahren wir ins nächste Dorf, biegen nach der Fordwerkstatt ab und nochmal und klingeln beim letzten Haus an der Strasse. Niemand da. Wir bereiten uns schon auf eine lange Wartezeit vor, da erspäht Stefanie jemand im Garten. Ein älterer Mann schiebt einen grossen, braungebrannten Bauch vor sich her und stakt mit einem Stock auf ein Auto zu. Wir erzählen die etwas komplizierte Geschichte, dass uns jener zu ihm geschickt habe und fühlen uns ein bisschen frech, einfach so bei einer Privatperson zu klingeln, auch wenn er Ferienwohnungen und Fahrräder vermietet und diese selber repariert. Er müsse kurz weg, wir sollen uns doch schonmal in den Garten setzen, sagt er.

(c) Raisch

Hier dürfen wir Zmittag essen, bevor der Mechaniker zurückkommt!

Bald darauf packen wir an einem grossen hölzernen Gartentisch unser Picknick aus. In der Ecke dieses Innenhofs/Gartens dudelt aus der Werkstatt ein Radio, an der Hauswand stehen schwer mit Cherrytomaten behängte Stauden. Wir haben kaum die von der Buttermakrele öligen Finger abgewischt, da ist der Mann schon wieder zurück. Gemeinsam hängen wir das Surly in der Werkstatt an zwei Haken, er zieht sich einen Stuhl heran und besichtigt die Schaltung. Das Problem ist klein, der Schaltzug hat sich aus einer Verankerung gelöst, flugs ist die Schraube wieder fixiert. Das Gefühl der Erleichterung hält sich die Waage mit dem Gefühl der Peinlichkeit, dass ich mir das Problem nicht einfach selber angeschaut habe. Immerhin hatten wir ein schönes Erlebnis und, wie Stefanie sagte: Einen wunderhübschen Picknickort.

Schäfchenwolke und Schaf.

Heute übernachten wir auf Hoepkens‘ Hof – leider kein Bauernhof, wie sich herausstellt. Hinter einem backsteinernen Haus mit zwei Ferienwohnungen reiht sich Camper an Camper rund um einen Kiesweg. Wir kriegen einen Platz zwischen drei Miet-Zelten. Auf diesem Camping ist man hundefreundlich, viele Camper haben Zäune gestellt, innerhalb derer sich Bobbi und Fluffy tummeln dürfen. Auch neben den Mietzelten gibt es ein solches Zelt. Die Familie kommt mit dem Auto herangefahren, als wir beim Abendessen sind. Der noch recht junge deutsche Schäferhund ist aber glücklicherweise ruhig.

Znacht kochen.

(c) Katharina

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